Bericht über die wissenschaftliche Betreuung des Forschungs- und
Entwicklungsvorhabens im Agrarbereich für Umweltschutz (03UM002)
Verhinderung der Krankheitsausbreitung
bei Ebbe/Flutbewässerung mittels Wasserdesinfektion
durch Chlordioxid
SCHLUSSBERICHT
1. Aufgabenstellung
1. Aufgabenstellung
Die Topfpflanzenproduktion erfolgt heute überwiegend unter Einsatz moderner,
wassersparender Bewässerungstechniken nach dem Prinzip der Kapillarbewässerung.
Es handelt sich um geschlossene Systeme (z.B. Ebbe/Flut-, Fließrinnen- oder
Flutmattenbewässerung), die einerseits der Ressourcenschonung durch Einsparung von
Wasser- und Düngemittel dienen und andererseits auch den Eintrag von
Agrochemikalien in Boden und Grundwasser verhindern (GÖHLER und MOLITOR,
2002).
Eine der Hauptkulturen bei der Produktion von Topfpflanzen ist die Elatiorbegonie.
Nach der Einschleppung eines neuen Erregers (Fusarium foetens) im Jahre 2001 kam es
in der Praxis wiederholt zu großen Ausfällen durch diesen Pilz und es wurde der
dringende Verdacht geäußert, dass er über das geschlossene Bewässerungssystem
verbreitet werden kann (KAMMINGA, 2002; NEUBAUER und NIRENBERG, 2002).
Aufgrund des hohen Risikos wurde daraufhin empfohlen, das Anstauwasser nicht mehr
zu rezirkulieren, sondern für Freilandflächen zu verwenden oder zu verwerfen
(KAMMINGA, 2002). Ähnliche Probleme gibt es in der Praxis auch mit anderen
Wirt/Parasit-Systemen (z.B. Cyclamen und Fusarium oxysporum; Efeu oder Topfgerbera
und Phytophthora spp.). Bei einem zuverlässigen, ökonomisch sinnvollen und
ökologisch vertretbaren Wasserentkeimungsverfahren könnten die vorhandenen
Bewässerungseinrichtungen weiterhin als umweltfreundliche Verfahren auch bei der
Produktion gefährdeter Kulturen eingesetzt werden.
Wesentliches Ziel des Vorhabens war die Erprobung eines für den Gartenbau neuen
Verfahrens der Wasserentkeimung mit Chlordioxid zur Vermeidung der Krankheitsausbreitung
in geschlossenen Kulturverfahren zur Topfpflanzenbewässerung (Ebbe/Flut).
Das für diesen Anwendungsbereich neuartige Wasserentkeimungsverfahren sollte
sicherstellen, dass zur Vermeidung von Boden- und Grundwasserbelastung auch unter
Krankheitsdruck mit geschlossenem Bewässerungskreislauf gearbeitet werden kann.
Bislang gab es keine Untersuchungen zu diesem speziellen Anwendungsgebiet. Begleitende
Untersuchungen im Gartenbaubetrieb Völker sowie am Forschungsstandort
Geisenheim sollten Praktikabilität, Wirksamkeit und mögliche Wechselwirkungen mit
der Nährstoffversorgung aufzeigen. Dazu wurden einerseits regelmäßige chemische und
mikrobiologische Untersuchungen im Gartenbaubetrieb Völker und andererseits
gezielte Experimente in den Forschungseinrichtungen der Forschungsanstalt Geisenheim
durchgeführt.
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