Wednesday 27 May 2015

No.6089 Verhinderung der Krankheitsausbreitung bei Ebbe/Flutbewässerung mittels Wasserdesinfektion durch Chlordioxid

http://download.ble.de/03UM002_W.pdf


Bericht über die wissenschaftliche Betreuung des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens im Agrarbereich für Umweltschutz (03UM002) 

Verhinderung der Krankheitsausbreitung bei Ebbe/Flutbewässerung mittels Wasserdesinfektion durch Chlordioxid 

SCHLUSSBERICHT 


1. Aufgabenstellung 
Die Topfpflanzenproduktion erfolgt heute überwiegend unter Einsatz moderner, wassersparender Bewässerungstechniken nach dem Prinzip der Kapillarbewässerung. Es handelt sich um geschlossene Systeme (z.B. Ebbe/Flut-, Fließrinnen- oder Flutmattenbewässerung), die einerseits der Ressourcenschonung durch Einsparung von Wasser- und Düngemittel dienen und andererseits auch den Eintrag von Agrochemikalien in Boden und Grundwasser verhindern (GÖHLER und MOLITOR, 2002). Eine der Hauptkulturen bei der Produktion von Topfpflanzen ist die Elatiorbegonie. Nach der Einschleppung eines neuen Erregers (Fusarium foetens) im Jahre 2001 kam es in der Praxis wiederholt zu großen Ausfällen durch diesen Pilz und es wurde der dringende Verdacht geäußert, dass er über das geschlossene Bewässerungssystem verbreitet werden kann (KAMMINGA, 2002; NEUBAUER und NIRENBERG, 2002). Aufgrund des hohen Risikos wurde daraufhin empfohlen, das Anstauwasser nicht mehr zu rezirkulieren, sondern für Freilandflächen zu verwenden oder zu verwerfen (KAMMINGA, 2002). Ähnliche Probleme gibt es in der Praxis auch mit anderen Wirt/Parasit-Systemen (z.B. Cyclamen und Fusarium oxysporum; Efeu oder Topfgerbera und Phytophthora spp.). Bei einem zuverlässigen, ökonomisch sinnvollen und ökologisch vertretbaren Wasserentkeimungsverfahren könnten die vorhandenen Bewässerungseinrichtungen weiterhin als umweltfreundliche Verfahren auch bei der Produktion gefährdeter Kulturen eingesetzt werden. Wesentliches Ziel des Vorhabens war die Erprobung eines für den Gartenbau neuen Verfahrens der Wasserentkeimung mit Chlordioxid zur Vermeidung der Krankheitsausbreitung in geschlossenen Kulturverfahren zur Topfpflanzenbewässerung (Ebbe/Flut). Das für diesen Anwendungsbereich neuartige Wasserentkeimungsverfahren sollte sicherstellen, dass zur Vermeidung von Boden- und Grundwasserbelastung auch unter Krankheitsdruck mit geschlossenem Bewässerungskreislauf gearbeitet werden kann. Bislang gab es keine Untersuchungen zu diesem speziellen Anwendungsgebiet. Begleitende Untersuchungen im Gartenbaubetrieb Völker sowie am Forschungsstandort Geisenheim sollten Praktikabilität, Wirksamkeit und mögliche Wechselwirkungen mit der Nährstoffversorgung aufzeigen. Dazu wurden einerseits regelmäßige chemische und mikrobiologische Untersuchungen im Gartenbaubetrieb Völker und andererseits gezielte Experimente in den Forschungseinrichtungen der Forschungsanstalt Geisenheim durchgeführt. 

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